Montag, 7. März 2016

Marrakesch - Bahia Palast


Mittwoch, 02.03.2016, hatten wir also unsere Stadtführung mit dem deutschen Guide. Vom Bahia Palast über das jüdische Viertel ging es zu den Saadier Gräbern. Unser Guide Mustapha Arbia ist sehr empfehlenswert. Er ist sehr gebildet, belesen und spricht sehr gut Deutsch und hat Humor. Zum Schluss erzählte er uns noch ein schönes Märchen, was durch seine Art zu erzählen noch viel schöner war, als es nun nur zu lesen:

Ein Esel ist sehr geduldig. Man kann ihn so voll beladen, dass die Tragetaschen überquellen, und er trägt es dennoch. Wie viel man einem Esel zumuten kann, merkt man erst, wenn er zusammenbricht - dann war es zu viel. Man nimmt ein klein wenig von der Last weg, und er trägt sie. Am meisten haben die Esel unter den Kindern zu leidern, wenn sie auf die Weide geführt werden. Die Kinder schlagen den Esel mit Stöcken und bewerfen ihn mit Steinen, sie treten  ihn und reiten zu fünft auf ihm. Alles lässt er geduldig über sich ergehen. Eines Tages sprachen einige Engel zum Herrn der Welten: "Oh, Herr, schau Dir den Esel an - er ist ein Vorbild an Ausdauer und Geduld! Sollte er nicht Anrecht auf das Paradies haben?" - "Ja", sprach der Herr, "führt ihn herein!". Da gingen die Engel und holten den Esel und brachten ihn zur Pforte des Paradieses und wollten ihn hineintreiben, aber der Esel streckte nur vorsichtig das Maul hinein, dann sah er die vielen Kinder darin und ging keinen Schritt weiter. Zu groß war die Angst vor den Kindern, die ihn immer geärgert hatten. Die Engel redeten dem Esel gut zu, versuchten es auch mit Gewalt, aber der Esel war nicht von der Stelle zu bewegen. Da brachten die Engel den Esel wieder zurück auf die Weide. Weil er aber sein Maul ins Paradies gesteckt hatte und dieses vom göttlichen Licht beschienen worden war, hatte er nun ein weißes Maul. Und seitdem haben alle Esel weiße Mäuler.  

Es war ein gelungener Vormittag. Zu Mittag aßen wir im Kasbah Café. Es ist ein Café für Touristen und es ist nicht das günstigste, aber auch nicht zu teuer und es hat einfach einen super schöne Atmosphäre mit den Strohschirmen auf dem Dach. Wir aßen zum ersten Mal Pastilla, was ein dünner Teigmantel (ähnlich wie Blätterteig, nur nicht blättrig) ist, und herzhaft gefüllt oder süß serviert wird. Danach liefen Anke und ich bummelnd durch die Straßen. Wir kauften jeweils eine von diesen bunten Stoffhosen für 100dh - wir haben keine Ahnung, ob wir nun gut oder schlecht verhandelt haben, aber Anke wurde als 'Berberin beim Verhandeln' bezeichnet ;-) 

To Do: Bahia-Palast und jüdisches Viertel. Nicht unbedingt: Saadier Gräber















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